Gartenzwerg oder Buddhafigur – bald Freunde fürs Leben?

Herkunft und Materialien der Gartenzwerge

Im Jahre 1872 soll in einer thüringischen Terrakottamanufaktur der erste Gartenzwerg entstanden sein. Von dort aus hat er alsbald seinen Siegeszug angetreten. Wenn auch der Gartenzwerg ein scheinbar typisch deutsches Gewächs ist, so erfreut man sich mittlerweile über die deutschen Landesgrenzen hinaus über diesen Zwerg. Seit den 60er Jahren wuchs seine Beliebtheit in Mittel- und Nordeuropa und mittlerweile ist er in allen Erdteilen zu Hause. Besonders auch in den USA erfreut man sich dieses Mitbewohners im Garten. Gartenzwerginnen wurden dennoch bis heute nicht gesichtet und so bleibt der Zwerg ein Zwerg und keine Zwergin. Sogar eine Lehre beschäftigt sich mit dem Gartenzwerg, nämlich die Nanologie. Ein gewisser Humor ist von Nöten, will man diese selbst ernannte Wissenschaft als solche betreiben. Meist sind die Gartenzwerge aus Plastik oder etwas seltener noch heute aus Terrakotta hergestellt. Handgeschnitzte oder aus Stein geschlagene Gartenzwergskulpturen sind da schon eher eine Rarität. Auch aus Fiberglas hergestellte Gartenzwerg Gartenskulpturen sind äußerst selten in den Gärten der Gartenzwergenthusiasten anzutreffen. Möglicherweise sind diese Materialien zur Herstellung von Gartenzwergen teuer und wahrscheinlich eher ungeeignet. Da bleibt der Gartenzwergfreund beim allseits bekannten und beliebten Kunststoff und verhilft der Figur statt dessen einmal mehr zu einer bezaubernden Farbgebung.

Buddha oder Gartenzwerg oder Buddha und Gartenzwerg

Dennoch, nicht jeder manns Sache ist der Gartenzwerg.  Wer den Gartenzwerg ins Herz geschlossen hat, hat möglicherweise einen Hang zur Verspieltheit im Garten. Ganz im Gegensatz zu den Anhängern asiatischer Kultur. In einem Asiagarten wird sich ein Gartenzwerg nicht wohlfühlen. Zumindest konnte man den Gartenzwerg dazu nicht befragen, da er in Asien selbst noch nicht gesichtet wurde.  In einem asiatischen Garten, auch in unserer Hemisphäre,  hat eine Buddhaskulptur ihren Platz, neben einem Ganesha, der Göttin Dewi, Parvati oder Shiva, eingerahmt von wildwüchsigen Fahnen und Gräsern.  Wenn auch der Gartenzwerg eine große Anhängerschaft hinter sich weiß, die Freunde asiatischer Buddhaskulpturen sind in unserem westlichen Kulturkreis auf dem Vormarsch. Ein cosmopolitischer Lifestyle zieht in unsere Welt und verhilft dem Buddha mit seiner Aura zu seiner Anhängerschaft. Vielleicht können wir es erwarten, daß sich der deutsche Gartenzwerg mit der asiatischen Buddha Skulptur verbündet und sich beide in Harmonie im westlichen oder sogar asiatischen Garten ihren Platz teilen. Wer weiß? Jedenfalls ist die Offenheit Buddhas eine seiner Tugenden und damit nicht auszuschließen, da er sich mit dem Gartenzwerg befreunden könnte.

Aktualisiert am 17. Mai 2017